Damit das Hutfleisch korrekt untersucht werden kann, muss der Pilz in der Längsrichtung durchgeschnitten werden. Bei diesem Schnitt ist eine schnelle Beobachtungsgabe erforderlich, da man darauf achten muss, ob sich das Fleisch sobald es geschnitten wird an der Luft verfärbt, dies geschieht bei einigen Pilzen und kann sehr schnell passieren, auch eine sehr langsame Verfärbung ist möglich. Es ist festzuhalten wie die Farbe ursprünglich wahr, wie sie sich verfärbt und in welchem Zeitfenster dies geschieht.

Weiter ist es möglich, dass beim Schnitt eine milchartige Flüssigkeit austritt, auch hier ist es wichtig die Farbe der Milch zu notieren (sie kann auch farblos sein) und eine mögliche Verfärbung dieser Milch ist festzuhalten. Die Milch vermag auch eine Verfärbung des Hutfleisches oder der Lamellen verursachen. Es gibt Milch die sich erst nach einer Stunde an der Luft verfärbt.


Jetzt muss die Beschaffenheit des Hutfleisches untersucht werden. Sie kann folgende Eigenschaften aufweisen:

- hart
- weich
- faserig
- brüchig
- zäh
- elastisch
- schwammig
- knorpelig
- holzig
- korkig
- trocken
- wässerig


Das nächste wichtige Merkmal ist der Geruch. Das beschnuppern ist die Lösung und das gerochene wird wieder aufgeschrieben. Die Gerüche sind extrem vielfältig wie auch die Bezeichnungen dafür.

Der Geruch wird an der Hutunterseite meistens am stärksten wahrgenommen, in Ausnahmefällen auch auf der Huthaut oder an der Stielbasis.
Das Riechen will geübt sein, ich stelle immer wieder fest, dass gewisse Gerüche von Personen völlig anderes benannt werden und grosse Diskussionen auslösen.


Der letzte Punkt ist der Geschmack. Dies ist ein heikles Thema das mit ganz grosser Vorsicht angegangen werden muss, obwohl auch dies, ein wichtiges Merkmal für die Bestimmung ist.

Anfänger sollten von jeglicher Geschmacksprobe absehen, da sie ja nicht Wissen, ob der Pilz den sie bestimmen möchten ein hochgiftiger Pilz ist.